Wohnmobilreise im Süden Australiens im Februar und März 2019

Blick auf einen Küstenabschnitt der Great Ocean Road von oben

Nachdem sich bei uns (meiner Gattin und mir) bei 2 Wohnmobilreisen, jeweils im Westen der USA, die Begeisterung für derartiges Reisen gesteigert hat, entschlossen wir uns diesmal für Australien – hier sind wir vor einigen Jahren die Strecke SydneyMelbourne mit einem Mietwagen gefahren. Nun war die Strecke Melbourne – Kangaroo Island – Melbourne an der Reihe. Die Reiseplanung und Auswahl der geeigneten Campingplätze gestaltete sich bei weitem nicht so einfach wie für jene in den USA – wo uns die Informationen im Forum https://www.womo-abenteuer.de/ sehr geholfen haben. Etwas ähnliches oder vergleichbares gibt es für Australien leider nicht.

Ein Wohnmobil von Apollo steht am Straßenrand inmitten Australiens Natur
Ein Camper von Apollo steht an der Küste von Kangaroo Island

Das für uns passende Wohnmobil, 7,70 Meter lang (Hercules), von Star RV (Apollo-Gruppe), haben wir wieder bei CU | Camper gefunden und gebucht. Für uns gab es hier, wie schon 2017 und 2018 – wo bis jetzt alles wunderbar funktioniert hat, das beste Preis- Leistungsverhältnis. Auch dieses Mal wurden von uns sämtliche Buchungen über das Internet getätigt. Jene Campingplätze, bei denen eine Buchung vorab möglich war, wurden von uns vorgebucht. Die vor dem PC verbrachte Zeit zum Recherchieren im Internet, bis alles unseren Vorstellungen entsprach, war deshalb eindeutig länger als in den vergangenen beiden Jahren. Aber wir haben es wieder geschafft und eine für uns nicht zu lange Tour zusammengestellt.

Am 19. Februar war es dann endlich so weit: Unsere Anreise führte uns mit Egypt Air von Wien nach Kairo und weiter mit Oman Air über Mascat und Kuala Lumpur nach Melbourne. Dort ging es mit dem Taxi zu Apollo RV und dort konnten wir unmittelbar nach unserer Ankunft das Wohnmobil übernehmen. Das Übernahmeprozedere und eine Einführung dauerten ihre Zeit – aber dann ging es mit dem fast neuen Wohnmobil los. Da wir am Übernahmetag auch unseren großen Ersteinkauf bei Coles und Woolworth geplant hatten und die Anreisestrapazen und Zeitverschiebung das Ganze sowieso mühsamer machten, war unser erster Campingplatz nur 45 Minuten Fahrzeit entfernt. Auch an das Linksfahren mussten wir uns erst gewöhnen.

Unsere ungefähre Streckenführung:

Als wir unseren Platz im Werribee South Caravan Park erreichten, waren wir froh, dass der Beginn unseres Urlaubs problemlos war und alles wie geplant funktioniert hat. Nach dem Ausräumen unserer Koffer und der Entscheidungsfindung, was wohin geräumt wird – das doch einige Zeit in Anspruch nahm, beobachteten wir bei einem Spaziergang am Meer mehrere Pelikane bei ihren Flugmanövern.

Die Kalkstein-Formationen der Twelve Apostles ragen aus dem blauen Meer hervor

Am nächsten Tag erreichten wir die Great Ocean Road – ohne Zweifel einer der Höhepunkte unserer Reise. Unser Ziel war der Kennett River Holiday Park, wo wir bei einem Spaziergang auch mehrere Koalas (die ersten in diesem Urlaub) zu sehen bekamen – diese Örtlichkeit ist dafür bekannt. Weiter ging es die Great Ocean Road entlang mit ihren sehenswerten Attraktionen: Gibson Steps, 12 Apostel, Loch Ard Gorge, Thunder Cave – Sherbrooke River- Broken Head, Port Campbell, Clourful Cove, London Bridge, The Grotto. Stopps legten wir auf dem vorgebuchten Blanket Bay Campground ein – hier hatten wir auf Grund der Größe unseres Gefährts Zufahrtsprobleme, diese konnten aber mit etwas Geschick und Ausdauer und der Beseitigung eines größeren Astes gelöst werden. Zudem hielten wir im Princetown Recreation Reserve und Camping Areal, im Great Ocean Road (GOR) Tourist Park und im Yambuk Caravan Park.

Eine Gruppe Kängurus grast auf Kangaroo Island im Halls Gap Lakeside Tourist Park

Unsere Reise führte uns weiter nach Mount Gambier, wo wir den in einem ruhenden Vulkankrater liegenden „Blue Lake“ besichtigten. Dieser See ändert je nach Jahreszeit die Farbe – wir hatten Ende Februar eine kräftige blaue Färbung. Weiter ging es zum Lake Albert Caravan Park mit seinen unzähligen Pelikanen am Seeufer. Am Tag der An- und Abreise hatten wir knapp über 42 Grad Lufttemperatur im Schatten und das war ganz schön heiß! Verursacht wurde dies durch eine außergewöhnliche Luftströmung. Über den Stringybark Campground fuhren wir weiter bis nach Cape Jervis, wo wir mitsamt unserem Wohnmobil mit der Fähre auf Kangaroo Island übersetzten. Die Überfahrt dauerte ca. 45 Minuten und war aufgrund ziemlichem Seegangs für mich, als nicht seetauglich, eine große Herausforderung. Unser Aufenthalt war für 5 Tage geplant. Die Nächte haben wir auf dem Rocky River Campingplatz, dem Stokes Bay Campingplatz und vor der Fährrückfahrt auf dem Penneshaw Shores Caravan Park verbracht.

Im Zuge unserer Rundreise auf der Insel haben wir unter anderem die Remarkable Rocks, den Admirals Arch, Little Sahara mit großen weißen Sanddünen sowie den Seal Bay Conservation Park mit zahlreichen am Meer liegenden Seelöwen und mehrere schöne Meeresbuchten besucht. Nach der Fährrückfahrt ging es über den Lake Albert Caravan Park weiter zum Naracoorte Caves-Nationalpark mit Campingplatz. Hier besichtigten wir die Victoria Fossil Cave im Zuge einer interessanten Führung und im Alleingang die Stick Tomato Cave und das Wonambi Fossil Center.

Blick auf die Remarkable Rocks, welche an der Küste der Insel liegen
Der Blick durch den Admirals Arch führt auf das offene Meer

Die Weiterreise führte uns in den Grampians-Nationalpark, wo wir auf dem Halls Gap Lakeside Tourist Park, Jimmy Creek und Smith Mill Campingplatz mehrere Nächte verbrachten. In den Grampians gibt es eine große Auswahl an Wandermöglichkeiten. Wir haben uns für die MacKenzie Falls, die Silverband Road – Scenic Drive mit Einbahnführung, Mt. Sturgeon und den Aussichtspunkt The Pinnacle entschieden. Auf der Weiterfahrt in Richtung Melbourne nächtigten wir auf dem Burrumbeet Caravan Park, der Hunts Bridge Camping Area und zum Abschluss wieder auf dem Werribee South Caravan Park. Mit der Auswahl unserer Campingplätze waren wir sehr zufrieden. Auf vielen dieser Plätze gibt es gut ausgestattete Campingküchen mit Grillmöglichkeiten und die sanitären Anlagen waren sauber. Lediglich bei Verwendung von Waschmaschine oder Wäschetrockner musste extra bezahlt werden.

Mit dem Wohnmobil hatten wir während unserer Reise keinerlei technische oder sonstige Probleme. Hier möchten wir anmerken, dass man bei Star RV ein jüngeres Model – natürlich bezahlt man das auch – erhält. Die Rückgabe in Melbourne war zügig und unkompliziert. Bei unserem Wohnmobil (Typ Hercules) gab es für uns ausreichend Stauraum. Im Heck befindet sich ein von außen beiderseits zugänglicher größerer Stauraum, in welchem zur Not auch die Koffer Platz finden würden. In den Nächten war es zeitweise ziemlich kalt. Bei der Stromversorgung haben wir einen zugebuchten Heizlüfter in Betrieb genommen. Die im Wohnbereich vorhandene Klimaanlage, auch als Heizung einsetzbar, funktioniert nur bei externer Stromversorgung, ist jedoch ziemlich laut. Einen Stromgenerator gibt es nicht. Das Abwasser von Dusche und Küchenspüle wird in einem Tank gesammelt und mittels eines Schlauchs, ca. 1 – 1 ½ Zoll Durchmesser an dafür bestimmten Dump-Points abgelassen. Die Toilette hat ein Kassettensystem. Hier wird die Kassette entnommen und ebenfalls bei diesen Dump-Points entleert. Alles sehr sauber und einfach. Ein im Wohnmobil vorhandenes TV-Gerät (kleiner Flachbildschirm) haben wir wieder nicht verwendet.

Nahaufnahme eines Emus mit offenem Schnabel
Blick auf den Grand Canyon im Grampians Nationalpark
Nahaufnahme eines fressenden Koalas in einem Baum im Kennett River Holiday Park

Besonders beeindruckt hat uns die Tierwelt. Zeitweise hatten wir das Gefühl in einem Zoo in unserer Heimat zu sein. Unsere persönlichen Highlights dieser Reise: Great Ocean Road, Kangaroo Island und wandern im Grampians-Nationalpark. Was uns weniger gefallen hat: Streckenweise liegen alle paar hundert Meter überfahren Tiere (vor allem Kängurus, Opossums und vereinzelt auch Koalas sowie Goannas – australische Echsenart) auf der Fahrbahn und am Straßenrand. Ein riesiger Tierfriedhof – da tut einem das Herz weh.

Noch einige Eckdaten:

Gefahrene Kilometer: 3.100

Sprit-Verbrauch: knapp über 13 Liter je 100 Kilometer.

Die Campingplätze hatten wir größtenteils vorgebucht – einige weitere waren auf first come first serve-Basis.

Die von uns gewählten Plätze hatten eher selten einen Stellplatz mit Stromanschluss – war für uns überhaupt kein Problem, da wir darauf eingestellt waren. Zum Laden von Batterien, Smartphones bzw. Tablet reicht der Strom auch so.

Für uns steht wieder einmal fest: Das war nicht unsere letzte Wohnmobilreise!!

Familie Stöcklmaier, Juni 2019

Australien
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