Durchs südliche British Columbia mit Vancouver Island

Im Juli 2016 gab es bei CU | Camper ein sehr attraktives Frühbucherangebot für ein Wohnmobil von Fraserway ab / bis Vancouver im Mai 2017.

Das Wohnmobil der Reise

Die Buchung war schnell erledigt und verlief gewohnt professionell.
Nach Erfahrungen mit Cruise America und Apollo sollte dies unsere erste Tour mit Fraserway werden.

Zehn Monate später flogen wir nach Vancouver und wurden am nächsten Morgen vereinbarungsgemäß von unserem Airporthotel abgeholt. So waren wir schon zu Geschäftsbeginn um neun Uhr bei Fraserway, wo mehrere Sachbearbeiter ihre Kunden in Empfang nahmen. Die Übergabe verlief sehr schnell und wahlweise in deutscher Sprache. Für deutschsprachige Kunden, die erstmalig ein Wohnmobil mieten, ist das sicher ein Vorteil.

Übernahme des Campers

Zur Küchenausstattung gehören z.B. auch Kleinigkeiten wie Salz- und Pfefferstreuer mit Inhalt sowie Spülmittel. Es gibt Toilettenpapier und reichlich Toilettenchemiekissen, von denen man bei anderen Anbietern höchstens eines zum Start erhält. Weiterhin sind Tisch, Stühle und eine Axt an Bord, die man beim abendlichen Lagerfeuer zu schätzen weiß. Auch die Nutzung des Generators zur Stromerzeugung ist kostenlos. So waren wir vom Gesamtpaket sehr angetan.
Einzig die klappernde Wohnraumtür, die bei höherer Geschwindigkeit zusätzlich pfeifende Windgeräusche verursachte, trübte den Gesamteindruck etwas. Einzustellen war sie leider nicht und so konnten wir nur das Klappern durch eingeklemmte Pappe unterbinden.

Unser 23-Fuß-Mobil war in gutem Zustand und ausgesprochen komplett ausgestattet.

Es lohnt sich, die Route zumindest grob vorzuplanen und die nötigen Kilometer mit einem Zuschlag von etwa 10-15% vorzubuchen. Unser Mobil hatte einen V8 Benzinmotor, der sich auch bei sanfter Fahrweise zwischen 22 und 23 Litern auf 100 Kilometern genehmigte. Bei einem Literpreis von 0,85 € geht das dann gerade so wieder.

Die Erste Woche

Nachdem wir unser mitgebrachtes Navi angebracht hatten, fuhren wir schon um zehn Uhr vom Platz und nach einem ausgiebigen Einkauf ging unsere Fahrt von Vancouver nach Osten zum EC Manning Provincial Park für die erste Nacht im WoMo. Weiter ging es dann nordwärts über Kelowna und Kamloops zum Wells Gray Provincial Park.

Ein Schwarzbär in Kanada
Ein Schwarzbär überquert die Straße im Wells Gray Provincial Park.

Das Wetter war Mitte Mai leider regnerisch und kühl, so dass wir schneller als geplant voran kamen. Im Wells Gray hatten wir unsere ersten Bärensichtungen. Eine Schwarzbärin mit zwei Jungtieren kreuzte mehrfach unseren Weg. Leider waren die letzten zwanzig Kilometer ins Tal wegen des Regens nicht befahrbar.

Berggipfel am Sea to Sky Highway
Beeindruckende Bergkulisse am Sea to Sky Highway

So machten wir uns auf den Rückweg Richtung Vancouver, um von der Horseshoe Bay nach Nanaimo auf Vancouver Island überzusetzen. Die Fahrt auf der Route 99, dem sogenannten „Sea to Sky Highway“ war ein Highlight unserer Tour. Die Landschaft ist spektakulär und südlich von Lillooet gibt es einige einfache, ruhig gelegene Campingplätze. Bärensichtungen hatten wir auch wieder, einmal sogar einen Grizzly am gegenüber liegenden Seeufer.

Wir suchten überwiegend die einfachen Campgrounds in den Provincial Parks auf. Hier gibt es zwar keinen Stromanschluss und meist auch kein Trinkwasser.

Vermisst haben wir das aber nicht, denn mit stets voller Zweitbatterie, großem Gastank und reichlich Trinkwasser in Flaschen waren wir gut versorgt. Den Generator nutzten wir übrigens kein einziges Mal, obwohl wir ihn nicht hätten bezahlen müssen.
Auf den staatlichen Campingplätzen gibt es oft keine Zahlstation zur Selbstregistrierung. Dann kommt am Abend eine Rangerin / ein Ranger vorbei, kassiert die Platzgebühr und bietet Brennholz zum Kauf an. Manchmal kommt auch niemand…

Vancouver Island

Ein Wasserflugzeug in Westkanada
Wasserflugzeuge in Tofino

Vorgebucht hatten wir die Fährfahrt nicht, kamen aber trotzdem mit der nächst verfügbaren Fähre mit. In der Hauptsaison sollte man nach Übernahme des Wohnmobils (wenn man die genaue Länge kennt) besser vorbuchen. Sonst muss man evtl. auf einen freien Platz auf einer der nächsten Fähren warten. Zum Glück blieb uns das auch bei der Rückfahrt knapp zwei Wochen später erspart.

Das Wetter war inzwischen deutlich besser geworden und so konnten wir unser Campingleben richtig genießen. Außer im Süden kommt man auf Vancouver Island nur über Stichstraßen von Ost nach West an den Pazifik. So besuchten wir von Parksville aus den Pacific Rim-Nationalpark und die Orte Tofino und Ucluelet, wo es zu Lande, zu Wasser und in der Luft alles gibt, was das Touristenherz begehrt. Einige Tage später ging es von Campbell River aus zum Strathcona Provincial Park und nach Gold River. Auf diesen Strecken konnten wir mehrfach wieder Schwarzbären beobachten.

Blick auf den Buttle Lake
Am Buttle Lake im Strathcona Provincial Park

Wir hatten das Victoria Day Weekend erwischt und von Freitag bis Montag waren alle Campingplätze ausgebucht. Zwei mal kamen wir auf sogenannten Ausweichstellplätzen unter und am Sonntagabend standen wir in Campbell River auf dem Parkplatz des Walmarts.

Wir hatten am Schalter der Kundeninformation gefragt und die Erlaubnis erhalten, am Rand des Parkplatzes über Nacht stehen zu bleiben. Als der Walmart um 23 Uhr schloss, gingen auch die Lichter auf dem Parkplatz aus und wir verbrachten eine ruhige, kostenfreie Nacht.
Von Campbell River ging es wieder Richtung Süden. In Qualicum Bay fanden wir einen schönen Stellplatz direkt an der Strait of Georgia auf dem „Qualicum First Nation Campground“.

Südlich von Nanaimo besuchten wir das sehenswerte Städtchen Chemainus mit seinen Wandmalereien, bevor wir zum Cowichan Lake abbogen. Über die Highways 18 und 14 hat man eine schöne Rundfahrt mit vielen Campgrounds. Gut gefallen hat uns der „Pacheedaht Campground“ bei Port Renfrew. Hier sucht man sich einen Platz rund um eine riesige Bucht oder etwas geschützter am Inlet hinter der Brücke.

Der Fisgard Leuchtturm auf Vancouver Island
Der Fisgard Lighthouse auf Vancouver Island

Bei der Weiterfahrt nach Victoria fährt man an der Juan de Fuca Strait entlang, hat viele schöne Wanderstopps und immer wieder den Blick hinüber in die USA zur Olympic Halbinsel im Washington State, die man mit der Fähre Victoria – Port Angeles erreichen kann. Wenn man etwas mehr Zeit hat, könnte man den Besuch Vancouver Islands mit dem lohnenswerten Olympic-Nationalpark verbinden und über Seattle nach Vancouver zurück fahren. Diese Zeit hatten wir nicht und außerdem waren wir vor einigen Jahren bereits dort.

Bevor man von Süden aus nach Victoria, der Hauptstadt British Columbias kommt, lohnt ein Abstecher zu den sehenswerten „Fort Rodd Hill and Fisgard Lighthouse National Historic Sites“.

Im schönen Stadtzentrum von Victoria liefen wir uns anschließend die Füße platt, bevor wir die Stadt am Abend Richtung Norden verließen. Bei Sidney fanden wir im schön gelegenen „Island View Beach Regional Park“ wieder einen einfachen Campground.

Zu Besuch in Victoria
Das Parlament von British Columbia in Victoria

Zurück aufs Festland

Bald hieß es: zurück aufs Festland. Die Fahrt geht von Swartz Bay durch die vorgelagerte Inselwelt zur Fährstation Tsawwassen, wo es nach vier Kilometern auf der linken Seite den „Parkcanada RV Park“ gibt, der zwar nichts Besonderes ist, sich aber gut für die letzte Nacht vor der Rückgabe eignet und deutlich preiswerter ist, als die stadtnahen Plätze. Von hier ging es die letzten fünfundzwanzig Kilometer zurück zur Fraserway-Station. Die Rückgabe war genauso problemlos wie die Übernahme und nach kurzer Wartezeit brachte uns der Shuttlebus in die Stadt.

Fährfahrt bei Vancouver
Mit der Fähre zurück nach Vancouver

Den Vermieter Fraserway können wir uneingeschränkt empfehlen. Auch wenn es gerade kein Supersonderangebot gibt, erhält man ein Wohnmobil mit Extras, die sonst oft zusätzlich bezahlt werden müssen, wie Transfer, frühe Übernahme, kostenfreie Gasfüllung, freie Generatornutzung und wirklich komplette Ausstattung.

Und die Buchung über CU | Camper war wie immer top.

Familie Blatt, Mai 2017

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