Durch die Nationalparks: Von San Francisco nach Los Angeles

Der Blick ist durch die Fahrerkabine auf eine Straße gerichtet, die durch das Death Valley führt

Auf geht’s

Fünf junge Männer, ein Wohnmobil, 3.400 Kilometer. Das Ergebnis: 2.500 Fotos und Erinnerungen, in denen wir auch in vielen Jahren noch schwelgen werden.

Wir starteten unseren Trip in San Francisco, wo wir zwei Nächte blieben. Übernachten in San Francisco ist leider eine teure Angelegenheit (Wer schläft, verliert – vor allem Geld). Mein persönliches Highlight in San Francisco war in jedem Fall die Radfahrt über die Golden Gate Bridge – do it!

Von San Francisco bis Death Valley

Gebucht hatten wir bei StarRV einen C25. Die Wohnmobilvermietung befand sich in San Leandro ein gutes Stück außerhalb der City. Da wir eine Gruppe von fünf Studenten mit begrenztem Budget waren, sind wir sind mit dem Nahverkehrszug BART zur Station San Leandro gefahren und von da noch knapp 2 km gelaufen (Das wäre sicher auch einfacher gegangen…). Die Übergabe des Wohnmobils hat gut funktioniert, sich aber dennoch in die Länge gezogen – ich kann nur empfehlen, bereits im Voraus die Fahrer online einzuchecken, um Zeit zu sparen.

Ausblick auf die Golden Gate Bridge vom Vista Point bei Sonnenaufgang
Golden Gate Bridge

Nach einer sehr ausführlichen Einweisung auf das Fahrzeug konnten wir dann endlich loslegen. Sehr gut gefallen hat uns das „Zu verschenken“-Regal, an dem man mitnehmen konnte was andere Reisende übrig hatten. Da nur keine falsche Scheu, das füllt man bei der Rückgabe auch selbst wieder auf.

Wunderschön war der Vista Point oberhalb der Golden Gate Bridge, der sich auf der rechten Seite befindet, wenn man stadteinwärts fährt. Sowohl bei Nacht als auch beim Sonnenaufgang hat sich die Golden Gate Bridge von einer völlig neuen Seite gezeigt.

Ein Camper steht auf einem Platz vor dem Mono Lake in Kalifornien
Mono Lake

Für uns ging es dann weiter in den Yosemite-Nationalpark, wo wir drei Nächte blieben. Falls man auf einen Campingplatz im Yosemite Valley möchte, sollte man zeitig vorbuchen (was wir natürlich nicht gemacht hatten). Wir hatten Glück und sind über eine Warteliste noch reingerutscht, im Endeffekt gibt es dann doch immer mehr Plätze, als die Ranger im ersten Moment zugeben. Wir sind dort viel gewandert, waren bei den Yosemite Falls und auf dem El Capitan. Wir haben den Yosemite dann über den Tioga Pass in Richtung Mono Lake wieder verlassen. Die Ausblicke auf dieser Strecke waren ausgesprochen schön.

Unser nächstes Ziel war das Death Valley, wir haben unterwegs in Bishop Halt gemacht und uns auf Empfehlung eines Einheimischen einen wunderschönen Bergsee und heiße Quellen angesehen. Einfach einen Local fragen, die freuen sich meistens, wenn man sich für ihre Gegend interessiert. Übernachtet haben wir auf dem Campground Independence Creek, der ebenfalls sehr schön war und für die Durchreise optimal, da er nicht weit vom Highway 395 entfernt war.

Nahaufnahme von heißen Quellen, die dampfen

Das Death Valley war ein weiteres Highlight, auf jeden Fall zu empfehlen sind die Aussichtspunkte Dante’s View, Zabriskie Point sowie der tiefste Punkt der USA, das Deathwater Basin.

Übernachtet haben wir auf einem National Park Campground in Furnace Creek, ebenfalls empfehlenswert!

Tipp

Weiter ging’s nach Las Vegas

Nächster Halt war Las Vegas. Mir persönlich hat die Stadt nicht gefallen, das war etwas viel Dekadenz auf einem Fleck. Aber wenn man schonmal da ist, sollte man es vermutlich zumindest mal gesehen haben. Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz Circus Circus, der für eine Erkundung der Stadt optimal gelegen ist.

Das nächste große Ziel war der Grand Canyon. Auf dem Weg dahin haben wir uns auch Lake Mead und den Hoover Dam angesehen. Man konnte den Hoover Dam auch von der Highway-Brücke zu Fuß anschauen. Sehr beeindruckend, wenn auch kein Muss.

Ein Camper tankt an einer verlassenen Tankstelle in der Wüste des Death Valley
Blick auf die Straße, die durch die Landschaft des Death Valley führt
Death Valley

Übernachtet haben wir als nächstes auf dem Walmart-Parkplatz in Kingman, Arizona. Da war das Overnight-Parking erlaubt und es waren viele andere Wohnmobile da, sodass man sich auch sicher gefühlt hat. Das ist einer der Walmart-Parkplätze, für die ich dieses Unterfangen empfehlen kann.

Der Grand Canyon war ein weiteres Highlight, die schiere Größe dieses Monuments war ebenso beeindruckend wie schön. Hier gibt es auch einige sehr schöne Wanderwege, Infos gibt es wie in jedem Nationalpark bei den Visitor Centers. In jedem Park hatten wir ausnahmslos mit sehr hilfsbereiten und freundlichen Rangern zu tun, die uns mit allen Infos und Kartenmaterial versorgt haben. Wenn man nicht weiß, wo man übernachten soll, einfach mal fragen: Uns wurde von einer Rangerin ein Feldweg knapp außerhalb des Nationalparks empfohlen, wo wir stehen bleiben durften.

Die Sonne scheint auf den majestätischen nahezu endlosen Grand Canyon und bringt das rote Gestein zum Leuchten
Grand Canyon

Über einen erneuten Zwischenstopp am Walmart in Kingman ging es zum Joshua Tree-Nationalpark. Auch hier gibt es extrem schöne Campingplätze und Wanderrouten im Nationalpark – besonders gut gefallen hat uns der Wanderweg zu einer verlassenen Goldmine. Der Joshua Tree Nationalpark ist zwar weniger bekannt als seine „großen Geschwister“, muss aber den Vergleich mit ihnen nicht scheuen. Sehr schön fanden wir auch den Cholla Cactus Garden.

Unsere vorletzte Station war San Diego. Wir fanden einen Platz auf dem Campingplatz Campland on the Bay, der für eine Erkundung der Stadt gut gelegen war. Meiner Meinung nach ist San Diego eine der schönsten Städte der USA – mit Sicherheit weniger spektakulär als San Francisco oder Los Angeles, aber dafür einfach schön. Ein Sonnenuntergang am Pier einer der zahlreichen Strände ist ein Muss. Der schönste Badestrand der Gegend ist aber eindeutig der Strand von La Jolla!

Ein Camper steht am Straßenrand im Joshua Tree-Nationalpark unter blauem Himmel
Joshua Tree Nationalpark

Unser letzter Halt war Los Angeles. Wir hatten für zwei Nächte einen Stellplatz auf einem Campingplatz in Anaheim (in der Nähe von Disneyland). Der Campingplatz war gepflegt und in der Nähe der Rückgabestation. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für eine Stadt dieser Größe leider nicht sehr gut, sodass wir im Endeffekt mit dem Wohnmobil nach Santa Monica etc. gefahren sind. Für Kulturinteressierte: Das Getty Center ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Rückgabe in Los Angeles verlief sehr flott und unkompliziert, aber auch hier ist die Station wieder sehr weit außerhalb.

Unser Fazit

Wir waren vom 20. September bis zum 10. Oktober unterwegs, weshalb wir praktisch nie Probleme hatten einen freien Campingplatz zu finden.

In der Hochsaison dürfte das allerdings anders aussehen. Die Campingplätze in den Nationalparks sind sehr günstig (zwischen 12 und 20 Dollar pro Nacht) und meistens extrem schön. Für die Nationalparks kann es sich bereits ab dem dritten Park lohnen, in eine Jahreskarte zu investieren. Auf jeden Fall die Quittungen aufheben, man kann sich die Jahreskarte auch nachträglich noch kaufen.

Das Wohnmobil (ein C25) war für 5 Erwachsene nicht gerade überdimensioniert, aber ausreichend (zumindest wenn man sich gut kennt und keine allzu hohen Ansprüche hat).

Ausblick auf einen Camper auf einem Parkplatz in Bishop vor einer Berglandschaft

Der Camper war natürlich sehr groß und vor allem zum Rangieren empfiehlt sich ein Einweiser. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sind wir jedoch sehr gut zurechtgekommen. Wir haben trotz moderater Fahrweise mindestens 30 Liter Sprit verbraucht, was allerdings für einen amerikanischen Camper normal zu sein scheint. Bei den amerikanischen Benzinpreisen und geteilt durch Fünf war das Fahren trotzdem nicht allzu teuer.

Auch das Handling mit den Abwassertanks war kein großes Problem. Einfach Einmalhandschuhe kaufen und fertig.

Ich war nicht zum ersten Mal in Nordamerika, aber muss sagen, dass das der mit Abstand beste Trip war, den ich je gemacht habe. Mit dem Wohnmobil durchs Land zu fahren und vor allem in der Natur campen zu können, war ein einmaliges Abenteuer, das ich nie vergessen werde. Auch der Kontakt mit CU | Camper war sehr unkompliziert und angenehm, gerne wieder. Unser erster Buchungsversuch mit Cruise America hat aufgrund der Vermietung vor Ort nicht geklappt, die netten Mitarbeiter der Hotline haben uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden um ein neues Angebot zu finden. Klare Empfehlung!

Tim-Oliver Haselwarter, Oktober 2017

USA
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