Von Hamburg in die Bretagne

Ein Hund sitzt oberhalb der Kreidefelsenküste in Etretat.

Diesen Sommer ging es für meine Mutter, ihre Hündin und mich auf eine zweiwöchige Wohnmobilreise nach und durch Frankreich. Ziel der Reise war es, von der Normandie bis in die Bretagne zu fahren – immer entlang der Küste. Unsere Reise startete dabei in Hamburg bzw. eigentlich in Henstedt-Ulzburg, Schleswig-Holstein. 

Hier holten wir unser Wohnmobil von der Station von DRM ab. Wir hatten uns für den K1 Classic Traveller entschieden und waren sehr begeistert von der Größe, Modernität sowie der Innenausstattung des Fahrzeugs. Meine Mutter und ich waren bereits öfter mit einem Wohnmobil oder Campervan in verschiedenen Ländern unterwegs – wir hatten also schon etwas Erfahrung. Dies war allerdings das erste Mal, dass wir ein Fahrzeug von DRM gemietet haben und dass wir mit dem Hund im Wohnmobil reisten.

Wir fuhren also von Hamburg in Richtung Frankreich. Der Plan war dabei, Deutschland, die Niederlande und Belgien zügig hinter uns zu lassen und unseren ersten Campingplatz in Nordfrankreich zu erreichen.

Besagter Campingplatz war der “Le Brochet” in Péronne. Es war ein schöner, naturbelassener Campingplatz an einem kleinen Teich.

Campingplatz

Luxus (vor allem in den Toilettenhäusern) findet man hier nicht, da wir aber eh nur eine Nacht als Zwischenstop bleiben wollten, war uns dies nicht so wichtig. Wir hatten ja außerdem Badezimmer, Küche usw. ‘an Board’. Der Hündin Deevi war der Wohnmobil-Lifestyle noch etwas suspekt und sie verkrümelte sich die ersten Tage immer in verschiedenen Ecken des Wohnmobils, bis sie sich etwas daran gewöhnte.

Blick auf die Kreidefelsen von Etretat und auf das Meer.
Kreidefelsen in Étretat

Nach einer Nacht ging es dann am Morgen weiter Richtung französische Küste. Einen spontanen Halt legten wir in der Normandie in Étretat ein. Hier wollten wir uns die berühmte Kreidefelsen-Küste anschauen. Problem war dabei, dass wir  nicht die einzigen waren, die im Juli auf die Idee kamen, hier einen Ausflug einzuplanen. Mit einem PKW ist das alles kein Problem. Es gibt genügend Parkmöglichkeiten. Mit einem Wohnmobil allerdings ist das nicht so leicht. Es gibt genau einen Parkplatzbereich für WoMos, welcher sich auch noch an einem Hang befindet. Und die Straße dort ähnelt eher einer etwas breiteren Sandstraße. Auch PKWs fanden den Weg hierher – was in unseren Augen sehr unfair gelöst wurde, da die Parkplätze für PKWs in der Höhe begrenzt sind und es damit keine Möglichkeit für Womos gibt, dort zu parken.

Nach erfolgreicher Wanderung entlang der Küste Étretats (ein wirklich schöner und sehenswerter Wanderweg) folgte das Grauen. Der Parkplatz war inzwischen so zugeparkt, dass wir tatsächlich rückwärts (?!) mit dem großen Wohnmobil den gesamten Weg zurückfahren mussten. Mindestens 80 Meter musste ich das Fahrzeug im Rückwärtsgang aus dem engen und zugeparkten Parkplatz steuern. Hier braucht man echt starke Nerven und unerfahrene (WoMo-)Fahrer sollten sich das zwei Mal überlegen. Wir haben es aber erfolgreich geschafft und fuhren die nächsten zweieinhalb Stunden zum nächsten Campingplatz.

Dies war der ‘Camping Seasonova Saint Michel’ – und der lag, wie es der Name bereits verrät, in der Nähe des Mont Saint Michel.

Tipp

Hier hat es uns sehr gut gefallen und wir blieben zwei Nächte. Es gab sogar einen kleinen Zoo mit Ziegen, Eseln und einem Känguru!

Da wir 2009 bereits den Mont Saint Michel besucht hatten, waren wir sehr (positiv) erstaunt über die Veränderungen vor Ort. So konnte man nicht mehr wie damals direkt vor der Kathedrale parken. Es gab, etwas außerhalb, eine große Sammelstelle für Autos und Wohnmobile. Der Damm, den es noch vor 13 Jahren gab, wurde entfernt und durch eine geschwungene Brücke ersetzt. Dies ermöglicht eine normale Strömung bei Ebbe und Flut und verhindert eine Versandung der Bucht.

Deevi ließen wir im Wohnmobil, da Hunde im Inneren der Kirche nicht erlaubt sind. Für uns ging es mit dem Shuttle bequem zum Mont Saint Michel. Tickets für das Bauwerk hatten wir bereits im Vorfeld online gekauft, sodass wir uns nicht an der sehr langen Schlange anstellen mussten. Le Mont Saint Michel war beeindruckend – heute wie damals! Nachmittags haben wir dann noch eine zweistündige Wanderung unternommen. Diesmal war Deevi wieder mit dabei. Gestartet sind wir von unserem Campingplatz mit Roche Torin Courtilis als Ziel. Die Tour ging an der Küste entlang, führte über Salzwiesen vorbei an Schafen und zurück zum Campingplatz. Immer am Horizont: Der Abteifelsen Mont Saint Michel.

Wohnmobile auf dem Campingplatz Bellevue
Unser Wohnmobil K1 von DRM
Blick auf dem Abteifelsen Le Mont-Saint-Michel
Le Mont-Saint-Michel
Wanderweg über Salzwiesen mit dem Abteifelsen am Horizont
Der Abteifelsen am Horizont

Unsere Camper-Vorschläge

Badezimmer
WC & Dusche zusammen
Küche
Spüle
Kühlschrank
Gefrierschrank
Gasherd
Mikrowelle
Maße (m)
LxBxH

6,4 x 2,1 x 2,7
Innenhöhe

0
Betten (cm)
Hinten

187 x 160
Deutsche Reisemobil Vermietung
Lädt…
V3 Compact Tourer
5.0
Markise
Heizung
Gefrierschrank
Kühlschrank
Kein Grundriss
2
Länge: 6,4m
+ Mehr Ergebnisse anzeigen

Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter und wir erreichten den Campingplatz ‘Bellevue’ in der Bretagne. Der Campingplatz zählt zu einem der schönsten auf unserer Reise. Wir konnten hier vom Bett aus auf das Meer schauen – eine fantastische Aussicht. Wir haben einen schönen Küstenspaziergang  unternommen und die wunderbare felsige Küste mit ihren Buchten sehr genossen.

Wohnmobil auf dem Campingplatz Bellevue mit Blick auf das Meer.
Campingplatz Bellevue mit Blick auf das Meer
Sonnenuntergang am Leuchtturm Phare de Mean Ruz
Phare de Mean Ruz
Leuchtturm Phare de Saint-Mathieu umgeben von einer Steinruine
Phare de Saint-Mathieu
Der Leuchtturm Phare de Kermorvan an der Küste der Bretagne.
Phare de Kermorvan

Weiter ging es nach Perros-Guirec an der Cote de Granit Rose. Hier liegt das gigantische Gelände des Campingplatzes ‘Le Ranolin Sandaya Camping’, welches eher einem Freizeitpark ähnelte. Die Lage ist perfekt an der Küste der rosafarbenen Granitfelsen, jedoch sagte uns diese überfüllte 5-Sterne Anlage nicht zu. Zu laut, zu voll und unruhig. Dieser Ort eignet sich aber, um eine Wanderung zum Leuchtturm Ploumanac’h, auch ‘Phare Mean Ruz’ genannt, zu unternehmen. Der Leuchtturm steht majestätisch auf dem runden Granitfelsen und ist vor allem zum Sonnenuntergang ein wunderschöner Anblick.

Wir ließen Perros-Guirec hinter uns und legten einen Zwischenstopp in Roscoff ein. Ein schöner Ort mit glasklarem Wasser.

Sehenswert

Nachdem wir endlich einen Parkplatz gefunden haben, was uns wieder an den Rand unserer Nerven gebracht hatte, erkundeten wir die schöne kleine Stadt an der Baie de Morlaix.

Vorbei an schönen Feldern und (wie im Film von ‘Mr. Bean’) hinter langsamen Traktoren erreichten wir das kleine Fischerdorf Menham an der Küste. Nach einem kurzen Rundgang fuhren wir weiter nach Lanildut zu unserem schönen, kleinen Campingplatz ‘Le Tromeur’. Dieser sagte uns wieder mehr zu als der Letzte. Er war ruhig, naturbelassen und mit wirklich netter und persönlicher Bewirtung – sehr zu empfehlen. Die Vegetation in der Bretagne ist ein absoluter Traum. Trotz einer großen Trockenheit blühte hier alles wunderschön.

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung der bekannten Leuchttürme der Bretagne. Wir waren allerdings so früh am ‘Phare de Trézien’, dass dieser noch nicht mal geöffnet hatte. Aber nicht so schlimm, da dies nicht der letzte Leuchtturm des Tages sein sollte. Mit Hund in der Bretagne ist es auch nicht so leicht, wenn man gerne einen Strandurlaub machen möchte. Es gibt kaum Strände, die man mit Hund betreten darf und es wird auch wirklich kontrolliert! Am ‘Phare de Trézien’ fanden wir tatsächlich so einen Strand, den Deevi auch betreten durfte. Wunderschön gelegen in einer kleinen Bucht hinter dem Leuchtturm. 

Am ‘Plage des Blanc Sables’ wollte ich nun endlich auch in die Wellen springen. Leider war dies wieder ein Strand, an dem Hunde unerwünscht sind. Unbegreiflich, da hier so wenig los und der Strand gigantisch groß war. Also wartete meine Mutter mit Deevi oben am Felshang (von dort hatte man eine fantastische Sicht auf den Strand) und ich ging baden.

Je südlicher wir fuhren, desto heißer (und unerträglicher) wurde es. Wir erreichten fast die 40 Grad Celsius. Unser nächster Leuchtturm war der ‘Phare de Kermorvan’. Ein schöner kleiner Leuchtturm, den man über einen (sehr staubigen) Feldweg erreicht. Darauf folgte der ‘Phare de Saint-Mathieu’ neben einer alten Abtei. Dieser ist im Gegensatz zum letzten ziemlich groß, sogar mit Tourishop! Der letzte Leuchtturm, den wir heute erreichten, war der ‘Phare de Petit Minou’. Es war allerdings mittlerweile so heiß, dass wir die Aussicht kaum genießen konnten.

Ein Hund am Strand mit Booten im Hintergrund
Deevi am Strand vorm Phare de Trézien
Ein Wohnmobil parkt am Strand mit Blick auf das Meer
Leuchtturm Phare Petit Minou mit Blick auf das Meer
Phare Petit Minou

Darauf folgte die erste kleine ‘Pleite’, die wir erlebt haben. Die Stadt Brest stand auf unserem Plan. Jedoch war es hier einfach unmöglich, das Wohnmobil zu parken, sodass wir die Stadt leider ohne zu Halten wieder verließen. Die lange und anstrengende Tour von heute endete in Douarnenez auf unserem Waldcampingplatz ‘Huttopia’. Ein schön gelegener Platz mit unterschiedlichen Ebenen im Wald. Wir genossen hier besonders die schattige Lage und blieben zwei Nächte. Wir unternahmen eine kleine Wandertour in den Ort, immer an der Küste entlang, bis wir den Hafen und das Zentrum erreichten. Wieder am Campingplatz ließen wir Deevi zurück im WoMo (was aufgrund der Stand-Klimaanlage des Wohnmobils gut funktionierte. Ansonsten hätten wir sie natürlich nicht bei der Hitze im Fahrzeug gelassen. Sie genoss die ruhige Zeit im Körbchen aber auch sehr!) und liefen zum nicht weit entfernten Strand. Hier entspannten und badeten wir etwas.

Am nächsten Tag ging die Reise weiter und wir steuerten Pointe du Van und Pointe du Raz an. Beides sehr sehenswert und schön zum Spazieren bzw. Wandern. Allerdings war das bei der Hitze etwas weniger schön. Eine unglaubliche Hitze knallte auf uns herab, Deevi suchte an den Rändern Schatten und wir liefen immer schneller zurück zur Klimaanlage. Danach erreichten wir den Campingplatz ‘Kervastard’, der allerdings mitten im Ort Fouesnant lag und etwas eng war. Trotzdem genossen wir hier unser Bad im Pool und unternahmen einen schönen Rundgang am ‘Plage de Beg Meil’ und entlang der Küste.

Das Wohnmobil parkt oberhalb einer Küste mit Aussicht auf das Meer

Am nächsten Tag ging es für uns zu unserem letzten Campingplatz ‘Camping Cromenac’h’ in Ambon Damgan in der Bretagne. Hier hatten wir einen wunderbaren Blick aufs Wasser und genossen die letzte Zeit in der Bretagne. Zum Abschluss besuchten wir noch einen kleinen Markt in Perentin – hier konnten wir auch ausgezeichnet parken mit dem Wohnmobil.

Und schon endete unsere Reise und wir machten uns am nächsten Morgen auf dem Weg nach Hause. Die Zwischenübernachtung legten wir diesmal in Belgien in Namur ein. Hier gibt es einen kostenlosen Stellplatz, den wir für eine Nacht nutzten und schauten uns die schöne Stadt noch ein wenig an. Und dann kam Deutschland endlich näher. Nach weiteren 600 Kilometern erreichten wir Hamburg und unser Zuhause. Insgesamt sind wir 3.679 Kilometer gefahren und haben 809 € für Benzin und 152 € für Maut in Frankreich bezahlt.

Finja Pajewski, Dezember 2022

Frankreich erleben
In die Bretagne mit dem Wohnmobil

Mit Freunden teilen