Kanada-Premiere: Zwei Freundinnen im Naturparadies

Ein Camper auf einem Campingplatz in der Natur Kanadas.
Unser Camper bei der tagtäglichen wunderschönen Aussicht, die wir hatten

Nachdem wir bereits 2022 in Island erste Camping-Erfahrungen gesammelt hatten, sollte Kanada der nächste Roadtrip werden – einmal durch die Rocky Mountains! Unsere Reise startete am 20.08.2023 in Vancouver. Nach 4 Tagen Stadterkundung, ging es mit dem Flugzeug weiter nach Calgary, wo wir unseren Camper ‘Run of Fleet C22-28’ entgegengenommen haben. Nicht der modernste Camper, aber dafür für uns zwei Mädels mehr als genug Platz, super ausgestattet und ganz viel ‘Ami’-Feeling, war der Camper im Grunde ein riesiger Pickup mit Aufbau und 7 Tonnen Gewicht. Absolut eine Erfahrung wert, dürften wir einen solchen Koloss in Deutschland niemals ohne LKW-Führerschein fahren.

Schnell in Aidrie den ersten Großeinkauf erledigt, ging es auch schon weiter. Für die erste Nacht steuerten wie den Zeltplatz am Johnston Canyon an, wo wir uns gleich am nächsten Morgen auf die erste Wanderung machten. Danach ging es weiter zum berühmten Lake Louise. Nicht nur der See selbst, auch die Kulisse aus Bergen, türkisblauem Wasser und Gletscherflüssen auf dem Weg dorthin, haben uns ab der ersten Sekunde beeindruckt. Die Landschaft lädt einfach nur zum Wandern und Staunen ein und bietet unzählige Fotomotive!

Der Lake Louise vor großen Bergen.
Das türkisfarbene Wasser des Lake Louise

In den nächsten Tagen campten wir vor allem auf den ‘First come first serve’-Campingplätzen in den Nationalparks, was völlig unproblematisch war, solange man sich früh genug einen Stellplatz sicherte. Wer Luxus erwartet, ist hier an der falschen Adresse, denn mehr als ein Plumpsklo gibt es im Nationalpark meist nicht. Dank unseres Campers war das aber kein Problem, hatten wir doch Küche und Dusche an Bord und waren damit sehr unabhängig unterwegs. Abends wurde gemütlich gekocht und im Campingstuhl der Sonnenuntergang am Lagerfeuer genossen.

Ein großer Bus, der geeignet für Gletscherfahrten ist.
Das Gletscherfahrzeug unserer Tour

Entlang des Icefield Parkways machten wir als nächstes Halt am Peyto Lake und Bow Lake, gingen auf weitere Wanderungen, bestaunten Seen, Wasserfälle und Natur. Bären haben wir leider nicht gesehen, dafür aber zahlreiche Chipmunks (Streifenhörnchen), ein Murmeltier, Pikas, Wapitis (Hirsche) und Bergziegen. Am Athabasca Glacier buchten wir eine Gletschertour. Im Nachhinein nicht zu empfehlen, da man nicht wirklich weit auf den Gletscher rauf kommt (hier waren wir aus Island anderes gewöhnt). Die ‘Busfahrt’ im Ice Explorer (ein 27 Tonnen schweres Gefährt mit mannshohen Reifen, das speziell für Gletscherfahrten entwickelt wurde) war dennoch ein Erlebnis. 

Ein Wapiti auf einem Spaziergang über den Campingplatz.
Eines der Wapitis, die uns besucht haben

Unser nächstes Ziel war das wunderschöne Jasper . Hier hätten wir doch gerne noch etwas länger verweilt, hätte es unsere begrenzte Zeit zugelassen. Trotz vernebelter Sicht und ständigem Rauch-Geruch durch die Waldbrände, hatten wir hier zwei tolle Tage, in denen wir mehr als einmal von Wapitis überrascht wurden, die über den Campingplatz streiften. Am Patricia Lake mieteten wir ein Kajak und genossen die Herbstsonne bei angenehmen 25° C. Der Sprung ins kühle Nass durfte natürlich nicht fehlen, wurde aber durch eine Blutegel-Invasion jäh beendet. Tipp am Rand: nie lange stehen bleiben. Aber soll ja angeblich gesund sein?!

Türkisfarbene Flüsse im Banff Nationalpark unter einem bewölkten Himmel.
Die klaren Flüsse im Banff Nationalpark

Das Städtchen selbst ist klein aber sehr schön. Die vielen Restaurants laden zum Schlemmen und Verweilen ein. Auf dem Rückweg führte unsere Weg zum Emerald Lake, der wie auch die anderen Seen durch seine traumhafte Farbe beeindruckte und doch anders war als die anderen Gletscherseen. Auch hier wagten wir einen Sprung ins Wasser, das doch deutlich kälter war als der Patricia Lake – Gletscherwasser halt. Aber dennoch einmalig! Nach einem großen Spaziergang um den See herum, ging es weiter nach Golden. 

Hier hatten wir für den nächsten Tag eine Rafting-Tour auf dem Kicking Horse River gebucht. Das Wetter war wieder auf unserer Seite und so ging es bei strahlendem Sonnenschein ins Boot – eine neue Erfahrung für uns, die mega Spaß gemacht hat. Um ein wenig Abwechslung in die Route zu bringen, wählten wir die Rückfahrt über den Kootenay-Nationalpark. Hier buchten wir zum Abschluss des Urlaubs noch einen Trail-Ritt durch die Rocky Mountains.

Idyllische Gewässer um den Mount Lorette.
Mount Lorette in den Rocky Mountains

Nach zwei Wochen im Camper hieß es dann Abschied nehmen. Die Camper-Abgabe war wieder super unkompliziert. Der Shuttle brachte uns gleich weiter zum Hotel, sodass wir den restlichen Tag noch für die Stadterkundung von Calgary nutzen konnten. Ein kleiner Kulturschock, nachdem man zwei Wochen Natur pur hatte. So zog es uns am nächsten Morgen zum Abschluss nochmal in den Prince Islands Park, bevor es zum Flughafen ging.

Sophie Pählig, Mai 2024

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