Azubine auf Tour: Immer dem Indian Summer hinterher

Ausblick vom Landon Bay Lookout Trail am Thousand Islands National Park.
Landon Bay Lookout Trail am Thousand Islands National Park

„Es geht nach Ontario!“ hieß es Anfang letzten Jahres, als ich in einem Meeting saß und meine Azubi-Reise geplant wurde. Ontario? Wie cool! Ich war natürlich komplett aus dem Häuschen, weil ich noch nie zuvor über den großen Teich geflogen bin und schon seit Jahren davon träumte, es einmal nach Kanada zu schaffen. Welch’ ein Glück ich doch habe, dass ich bei CU gelandet bin!

Hi, mein Name ist Jessica und ich bin Auszubildende bei CU | Travel, dem Unternehmen hinter der Marke CU | Camper. In diesem Reisebericht möchte ich euch von meinem „ersten Mal“-Kanada erzählen und wie ich es schnell lieben lernte.

Am 04. Oktober 2019 ging es los. Ob ich aufgeregt war, weil ich noch nie zuvor länger als 5 Stunden geflogen bin? Definitiv! Im Nachhinein lässt sich aber sagen, dass jegliche Ängste umsonst waren, denn nach vier Filmen und einer warmen Speise war ich auch schon da: In Toronto. In dieser wunderschönen, freundlichen und – zum Glück – sonnigen Stadt sollte meine Reise also starten. Ganz klassisch entschied ich mich, den gesamten ersten Tag mit Sightseeing zu verbringen. Per „Hop-On, Hop-Off“-Bus führte es mich somit schnell zum CN Tower. Ich wollte direkt früh morgens dorthin, um die „Brennzeiten“ zu vermeiden und damit ich natürlich exzellente Fotos schießen kann. Für diejenigen unter euch, die Höhenangst haben oder nicht gerne 342 Meter mit einem Fahrstuhl hochfahren, sollten diesen wundervollen Aussichtsturm… auch besuchen! Die Aussicht ist nämlich wirklich toll. Aber genug vom CN Tower. Über den Tag verteilt kam ich auch noch am Casa Loma vorbei; Einem berühmten kleinen Schloss, in dem heutzutage Filme wie X-Men gedreht werden. Ein Highlight war dann die Fährfahrt, die mit in dem Tagesticket des Busses war. Die Fähre fuhr rund um die Toronto Islands, sodass man einen atemberaubenden Blick auf die Skyline der Stadt hatte.

Der berühmte St. Lawrence Market in Toronto.
Blick auf die wunderschöne Skyline Torontos.
Der Ausblick auf die Stadt vom CN Tower aus.
Das bekannte Schloss Casa Loma in Toronto.
Ein paar Eindrücke aus Toronto

Am nächsten Tag ging es dann richtig los: Das Wohnmobil sollte abgeholt werden. Wir – ich war nebenbei bemerkt nicht alleine; ich war mit drei weiteren Kolleginnen unterwegs – riefen uns nach dem Frühstück einen Uber und ließen uns zur Station von Fraserway fahren. Dort erwartete uns bereits unser C-Medium-Modell. Die Übernahme verlief relativ schnell und unkompliziert. Nach ca. einer Stunde konnten wir somit die Station verlassen und erstmal einkaufen fahren. Der Camper war nun voll und wir waren bereit – bereit für die nächsten 8 Tage, um unser persönliches Kanada-Abenteuer zu erleben.

Nach guten anderthalb Stunden erreichten wir dann auch schon Niagara Falls. Dort hatten wir zwei Aktivitäten geplant: Zuerst den Helikopterflug über den Fällen und anschließend eine kleine Cruise auf dem Niagara River. Obwohl der Heli-Flug tatsächlich etwas preisintensiver ist, ist er es meiner Meinung nach wert, denn dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen. Erst aus der Luft erkennt man die Größe, die Power und die Wucht der Fälle, die wirklich beeindruckend sind. Auf der darauffolgenden Cruise sind wir dank Regencape nicht allzu nass geworden, sodass wir im trockenen Zustand direkt zu unserer ersten Unterkunft fahren konnten: Dem Campark Resorts. Auf diesem Campground verbrachten wir eine Nacht, bevor dann eine der längsten Fahrten auf unserer geplanten Strecke anfiel. Es verschlug uns in Richtung Muskoka Lakes.

Ziplining an den Niagarafällen.
Ausblick auf die Niagarafälle vom Helikopter aus.
Hornblower Cruise an den Niagarafällen.
Ein Helikopterflug über die Niagarafälle – ein atemberaubendes Erlebnis

Dort war die Muskoka Lakes Farm & Winery unser nächstes Ziel. Per Instagram sind wir auf diesen Ausflug aufmerksam geworden, deshalb wollten wir uns davon selbst einmal ein Bild machen. Wir haben jeweils eine Tageskarte – vorher im Internet – gekauft, welche verschiedene Aktivitäten enthielt. Da wir in der Herbstsaison vor Ort waren, konnten wir uns per Trecker-Tour das Gelände ansehen und erklären lassen, wie Cranberries reifen und geerntet werden. Zudem konnten wir ein Wine-Tasting und den berühmten Cranberry Plunge machen! Aufregende Ereignisse, welche ich besonders an Weinliebhaber weiterempfehlen würde. Am späten Nachmittag fuhren wir dann zur nächsten Unterkunft, dem Haliburton Forest & Wild Life Reserve. Hier übernachteten wir auf einem wunderschönen Stellplatz am Macdonald Lake.

Cranberry Plunge auf der Muskoka Lakes Farm & Winery in Ontario.
Der Cranberry Plunge auf der Muskoka Lakes Farm & Winery

Der Haliburton Forest grenzt südlich an den Algonquin Provincial Park und ist mit seinen 324 Quadratkilometern der größte Wald in Privatbesitz von Ontario.

Info

Am nächsten Morgen frühstückten wir bei Sonnenschein gemütlich am See. Nach einer kräftigen Stärkung ging es dann für uns in das ebenfalls im Wald liegende Wolf Centre, in welchem man zu dieser Zeit bis zu 7 Wölfe von ganz nahem beobachten konnte. Für Tierfans wie mich ein faszinierendes Erlebnis! Nachmittags waren wir dann für die „Canopy Tour in the Clouds“ angemeldet: Eine Hochseilgarten-Tour inmitten des Waldes. Per Kanu überquerten wir den Macdonald Lake, an dessen Ende uns dann die zweistündige Tour erwartete. Insgesamt hatten wir einen tollen Tag inklusive liebevoller und hilfsbereiter Guides, einer lustigen Gruppe und leckerem Essen.

Kanutour auf dem Macdonald Lake im Haliburton Forest.
Hochseilgartentour im Haliburton Forest.
Blick auf den Macdonald Lake im Haliburton Forest.
Haliburton Forest & Wild Life Reserve

Da ich ein ziemlicher Natur-Freak bin, ging es nach dem Haliburton Forest naturnah weiter. Wir fuhren zum Algonquin Provincial Park. Dort hielten wir am Canoe Lake, um uns für einen halben Tag Kanus auszuleihen. Abgesehen von ein paar Touristen war es auf dem See so ruhig und friedlich, dass man nur seine eigene Atmung gehört hat. Unfassbar! Doch wir hatten noch einen weiteren Provincial Park für diesen Tag auf der Liste: den Bon Echo. Dieser fabelhafte Park ist besonders für seinen riesigen Felsen, dem Old Walt Rock bekannt, an welchem man noch heute sehr alte Piktogramme der Ureinwohner sehen kann. Gemeinsam mit vier Park-Guides machten wir eine kleine Bootstour über den Upper – und Lower Mazinaw Lake. Im Anschluss fuhren wir unser Wohnmobil zum im Bon Echo ansässigen Campground, wo wir für eine Nacht verweilten.

Den Bon Echo Provincial Park kann ich euch wirklich nur ans Herz legen, denn dieser Park ist nicht so sehr von Touristen überlaufen, wie es zum Beispiel im Algonquin oft der Fall ist.

Tipp
Ein Kanufahrer rudert am Old Walt Rock im Bon Echo Provincial Park in Ontario vorbei.
Bon Echo Provincial Park

Am darauffolgenden Tag ging es dann zurück zur Zivilisation: Nach Ottawa! Selbstverständlich wollten wir uns auch die Landeshauptstadt für einen Tag ansehen. Wir sind früh morgens losgefahren, weil wir abends bereits wieder die Stadt verlassen wollten. In Ottawa angekommen, ließen wir unseren Camper stehen und liehen uns Fahrräder. Denn wie wir hörten, ist es möglich die gesamte City per Rad zu erkunden. Bei strahlend blauem Himmel fuhren wir somit zuerst an einem großen Teil des Rideau Canals entlang, bevor es durch Chinatown in Richtung Quebec ging.

Wir überquerten den Fluss Ottawa, denn man hat von der anderen Seite aus einen wundervollen Blick auf Parliament Hill. Nachdem wir die Alexandra Bridge hinter uns gelassen haben, verschlug es uns nämlich genau dorthin. Allerdings knurrten allmählich unsere Mägen, sodass wir einen Stopp auf dem berühmten Byward Market einlegten. Da gab es dann eine Runde BeaverTails für alle – die sind so lecker! Gegen späten Nachmittag brachten wir die Räder zurück und wir machten uns mit dem Camper auf dem Weg zum nächsten Übernachtungsplatz.

Mit gemieteten Fahrrädern quer durch Ottawa.
Fahrradtour quer durch Ottawa

Wir wählten den Ivy Lea Campground, welcher in direkter Nähe der Thousand Islands Bridge lag. Unser Stellplatz war super, da wir von diesem einen Blick auf die Brücke hatten und somit nah am Wasser waren. Den nächsten Tag widmeten wir voll und ganz dem Thousand Islands National Park. Bereits am frühen Vormittag standen wir auf dem Thousand Islands Tower.

Um den Tower zu erreichen, müsst ihr über die kostenpflichtige Brücke fahren. Der Fahrstuhl des Towers kostet ebenfalls etwas, also denkt an Kleingeld.

Hinweis
Blick auf viele der über tausend Inseln im Thousand Islands National Park in Ontario.
Thousand Islands National Park vom Aussichtsturm aus.
Thousand Islands National Park

Nach dem tollen Aussichtsturm ging es gute 6 Kilometer östlich nach Rockport. Dieser winzige Ort besteht eigentlich nur aus kleinen Restaurants (sehr leckeren!) und dem An- und Ableger für die Thousand Islands Cruise. Diese Bootstour war sehr entspannt und dauerte ca. anderthalb Stunden. Abends ließen wir den Tag auf dem Campground bei einem Lagerfeuer in Ruhe ausklingen. Für die letzten zweieinhalb Tage war nun nicht mehr viel geplant. Am nächsten Morgen hielten wir auf unserem Weg zum Rice Lake am Landon Bay Lookout Trail an, um eine kleine Wanderung zu unternehmen. Vom Lookout Trail hat man nochmal eine fabelhafte Aussicht auf die Thousand Islands. Nach dieser letzten Aktivität erreichten wir wenig später unsere letzte Unterkunft: das Elmhirst’s Resort. In diesem Resort verbrachten wir die restlichen zwei Tage, bevor es letztlich von Toronto aus zurück nach Deutschland ging. Wir waren oft im Hallenbad schwimmen, wir saßen bis spät in die Nacht an unserem eigenen Steg und wir feierten Thanksgiving bei traditionellem Truthahn-Buffet. Ein besseres Ende einer unglaublichen Reise hätte ich mir nicht vorstellen können. Wie ihr seht, bin ich ziemlich begeistert von diesem tollen Land voller Natur und netter Menschen. Wenn ich meinen Aufenthalt demnach mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es: magisch.

Jessica Wende, Oktober 2019

Indian Summer erleben
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